Unsere pädagogische Arbeit

Mit dem Eintritt in den Hort beginnt ein neuer und wichtiger Lebensabschnitt für das Kind und die Eltern. Nach dem Schultag fängt für die Kinder in unserer familienähnlichen Atmosphäre das Hortleben an. Wir geben den Kindern die Möglichkeit neben feststehenden Rechten und Pflichten die Zeit bei uns nach ihren Bedürfnissen mitzugestalten. Wir begleiten die Kinder in ihrer Entwicklung zu selbständig, eigenverantwortlich und sozial agierenden Menschen.

Der Wandel der Gesellschaft stellt heute immer höhere Anforderungen an die Heranwachsenden. Deshalb ist es wichtig, Kinder im Grundschulalter in einem Netzwerk von Elternhaus, Schule und Hort konstant zu begleiten und zu unterstützen. Dies bietet den Kindern eine sichere Grundlage ihre Persönlichkeit zu entwickeln.

Das soziale Miteinander hat für uns einen hohen Stellenwert. Die Kinder lernen Beziehungen aufzubauen, zu gestalten und Konflikte kompetent zu lösen. Dies fördert einen ständigen Ausbau ihrer Sozialkompetenzen. Zusammen mit einem starken Selbstwertgefühl gibt dies den Kindern die Sicherheit Herausforderungen ihres Alltags souverän zu bewältigen.

Wir verstehen unsere Aufgabe darin mit den Kindern das tägliche Leben zu gestalten.

Die Erzieher*innen sind jederzeit als Ansprechpartner*innen für Fragen, Hilfestellungen, Anregungen und Konfliktlösungen der Kinder offen und es werden Lösungsmöglichkeiten gemeinschaftlich erarbeitet.

Es ist uns wichtig, die Kinder an lebenspraktische Bereiche heranzuführen. Dies spiegelt sich beispielsweise in Tischdiensten, Aufräumen von Spiel- und Bastelmaterial und der Zubereitung kleinerer Mahlzeiten wieder.

Um die Kinder für ihre eigenen Bedürfnisse zu sensibilisieren, sehen wir es als unsere Aufgabe, sie im Alltag zu unterstützen und ihnen Anreize zu geben.

Folgende Kompetenzen und pädagogischen Ziele unterstützen und fördern wir in unserer Arbeit:

Wir fördern die individuelle und soziale Entwicklung der Kinder in Bezug auf

·       Selbständigkeit

·       Sozial- und Konfliktverhalten: Wahrnehmung der Verantwortung für die eigene Person und die Gruppe

·       Entwicklungsspezifischer Umgang mit Mitmenschen

·       Orientierung in unserer demokratischen und multikulturellen Gesellschaft

·       Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse und angemessener Umsetzung

·     Vielfalt, Inklusion und Geschlechtersensibilität einschl. der individuellen Förderung sozial benachteiligter Kinder und von Kindern mit besonderem Förderungsbedarf  

·       Partizipation

·       Stärkung des Selbstbewusstseins und Selbstwertgefühls der individuellen Persönlichkeit
 

Wir fördern die kognitive und körperliche Entwicklung der Kinder in Bezug auf

·     Schulische und sprachliche Leistungen einschl. einer besonderen projekt-orientierten Förderung im MINT-Bereich. Hierfür sind alle Erzieher*innen im Hort von der Raule-Stiftung geschult, erkennen Kinder mit besonderen Begabungen, gehen individuell auf sie ein und fördern sie.

·          Motorik

·          Medienkompetenz

·      Sensibilisierung für und Angebot einer gesunden Ernährung mit aktiver Einbindung der

      Kinder in die Vorbereitung und Gestaltung gemeinsamer Mahlzeite

Weiterhin ist es uns sehr wichtig, dass Kinder mit besonderen gesundheitlichen Anforderungen besondere Rücksichtnahme durch Kinder und Erwachsene erfahren.

Das vollständige pädagogische Konzept finden Sie hier


Pädagogisches Konzept

In der Zeit von 9 Uhr bis 12 Uhr erledigen die Erzieher*innen notwendige organisatorische Aufgaben und bereiten die pädagogische Arbeit mit den Kindern vor. Spezifische Angebote, bspw. die Bearbeitung von MINT- u. a. Projekten in Kleingruppen werden in dieser Zeit inhaltlich und organisatorisch vorbereitet.

Zweimal wöchentlich finden am Vormittag unsere Teamgespräche statt. Gespräche mit Eltern, Lehrer*innen, betreuenden Ärzt*innen oder Therapeut*innen werden geführt, auch Kontakte mit dem Träger und anderen Institutionen werden in den Vormittag gelegt. Weiterhin besuchen wir unterschiedliche Arbeitsgemeinschaften, Fortbildungen und Informationsveranstaltungen.

Die Einrichtung ist ebenfalls Ausbildungsstätte für künftige Erzieher*innen und betreut jährlich ein* Berufspraktikant*in, sowie regelmäßig Praktikanten*innen der Ausbildung zum/zur Sozialassistent*in und Erzieher*in. Dies erfordert wöchentliche Anleitungsgespräche und Unterstützung in der täglichen Arbeit.

Die Pausenzeiten der Erzieher*innen liegen zwischen 11 Uhr und 12 Uhr, bevor die ersten Kinder in die Einrichtung kommen.

Die Qualitätsentwicklung und die dazugehörigen Qualitätssicherungsverfahren finden in Form von Handlungsleitlinien am Vormittag Platz. Notwendige Entscheidungen im Hinblick auf den Handlungsplan bei Personalunterschreitung werden getroffen.

 

 

Speiseplangestaltung

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung unserer Kinder ist uns sehr wichtig, denn unterschiedliche Essgewohnheiten beeinflussen die Entwicklung der Kinder. Durch Gespräche im Alltag oder gemeinsames Kochen in den Ferien lernen die Kinder Grundlagen für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung kennen.

Die Speisepläne werden möglichst ausgewogen, vielfältig, ideenreich und nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gestaltet. Der Einkauf der Lebensmittel erfolgt regional und saisonal. Milchprodukte und Eier werden in Bioqualität bezogen.

Unsere Hauswirtschaftskraft bereitet das Mittagessen täglich frisch für uns zu. Wurst- und Fleischwaren sowie Obst und Gemüse beziehen wir von ortsansässigen Fachgeschäften. Je nach Nährwertgehalt des Mittagessens bieten wir den Kindern einen Nachtisch an. Ein Obstkorb steht täglich zur Verfügung.Die jeweiligen Allergen- und Zusatzstoffkennzeichnungen sind jederzeit einsehbar.Falls ein Kind einmal nicht am Essen teilnehmen kann, muss dies bis spätestens 11 Uhr an diesem Tag im Hort bekanntgegeben werden.

Das Mittagessen

Das Mittagessen findet von Montag bis Donnerstag in zwei Gruppen statt. Die 1. und 2. Klassen essen nach einer kurzen Freispielphase um 12.20 Uhr. Die 3. und 4. Klassen essen nach Schulschluss um 13.05 Uhr. Freitags essen alle um 13.05 Uhr zusammen.

Während des ganzen Tages steht für die Kinder Tee und Wasser bereit.

Beim Mittagessen achten die Erzieher*innen darauf, dass jedes Kind ausreichend trinkt.

Neben einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung legen wir Wert auf eine angenehme und gemütliche Atmosphäre beim Essen. Wir fördern angemessene Kommunikation und achten auf das Einhalten von Normen und Werten unserer Esskultur.

Die Kosten für das Mittagessen werden pauschal abgerechnet. Über die aktuellen Kosten wird per Dauerrechnung durch den Träger informiert.

 

Zwischenmahlzeit

In unserem Tagesablauf bieten wir um 15 Uhr eine Zwischenmahlzeit („Kaffeerunde“) an. Dies gibt den Kindern die Möglichkeit in einer gemütlichen Runde den „kleinen Hunger“ zu stillen. Hierbei fördern wir die Gruppenzusammengehörigkeit und sprechen aktuelle und wichtige Themen an. In diesem Rahmen bieten wir den Kindern die Möglichkeit, bspw. bei der Vorbereitung und beim Tischdecken und –abräumen hauswirtschaftliche Erfahrungen zu sammeln und ihre Selbständigkeit weiter zu entwickeln.

 

Hausaufgaben

Von montags bis donnerstags werden bei uns in der Zeit von 13.15 Uhr - 15.30 Uhr Hausaufgaben erledigt. Freitags findet keine Hausaufgabenbetreuung statt.

Zwei Erzieher*innen begleiten ab 13.15 Uhr die 1. und 2. Klassen pädagogisch in den Hausaufgabenräumen, die 3. und 4. Klassen kommen um 14 Uhr dazu. Sind alle Hausaufgaben erledigt, dokumentieren die Erzieher*innen die Arbeitsleistung und die benötigte Zeit im Hausaufgabenplan. Haben die Kinder ihre Hausaufgaben vollständig erledigt, beginnt für sie das Freispiel.

Jeden Donnerstag bietet der Kinderhort Förderunterricht an, der vom Weiterbildungszentrum und der Stadt Ingelheim finanziert wird. Dieser ist kostenfrei und die Erzieher*innen entscheiden in Absprache mit den Eltern, wer daran teilnimmt.

Außerhalb der Hausaufgabenzeiten werden die Räume, je nach Bedürfnis, zur Ruhe- oder Spielzone.

 

Freispiel

In unserem Tagesablauf gibt es bestimmte Zeiten, in denen die Kinder lernen ihr Spiel frei zu gestalten. Es ist uns wichtig die Kinder im Laufe ihrer Hortzeit zu befähigen ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Wir beobachten, wie die Kinder unterschiedliche Bedürfnisse, wie z. B. Bewegungsdrang, Ruhebedarf, Kommunikationsbedarf, nach ihren bisher erlernten Möglichkeiten befriedigen. Unser Ziel ist den Kindern vielseitige und individuelle Handlungsräume aufzuzeigen und sie in diesem Prozess kontinuierlich zu begleiten.

Verschiedene Angebote, wie kreative Tätigkeiten, Bewegungsspiele und Hilfestellung zur Beziehungsgestaltung finden im freien Spiel Platz. Dies bedeutet, dass wir Kinder zueinander führen, Spielprozesse begleiten und als Vorbilder aktiv sind.

 

Feste und Feiern im Kinderhort

Traditionelle Feste wie Ostern, Fastnacht, Nikolaus o.ä. gestalten wir nach den Bedürfnissen und Wünschen der Kinder. Zweimal im Jahr feiern wir zusammen mit Eltern und Kindern: ein Grillfest sowie ein Kreppelcafé.

Jedes Kind kann seinen Geburtstag mit der Hortgruppe feiern. An diesem Tag beenden wir die Hausaufgaben um 15 Uhr und feiern bis 16 Uhr gemeinsam.

Ferien vor Ort

Die Ferien an Ostern, im Sommer (3 Wochen), im Herbst und im Winter sind für uns eine besondere Zeit.

Wir verbringen den Tag gemeinsam mit den Kindern und können fernab von Alltag und Hausaufgaben ein Programm anbieten. Aus den Ideen der Kinder und Erzieher*innen entwickeln wir ein vielfältiges und abwechslungsreiches Ferienprogramm mit Angeboten, Ausflügen, Spielzeugtagen u. a.. Rechtzeitig vor Beginn wird das Programm ausgeteilt und hängt während der gesamten Ferien an unserer Pinnwand. So können Kinder und Eltern dem Ferienprogramm jederzeit entnehmen, welche Aktivitäten geplant sind.

Um 7.30 Uhr beginnt der Tag im Hort, die Kinder haben die Möglichkeit mit einem Lunchpaket zu frühstücken. Mittwochs um 9 Uhr frühstücken wir gemeinsam.

Im Anschluss daran beginnen die jeweiligen Programmpunkte des Tages.

Um 12.30 Uhr essen wir gemeinsam, bei Ausflügen findet das Mittagessen außer Haus statt.

 

Früher war das Spiel der Kinder von einfachsten Materialien, oft gemeinschaftlich auf der Straße geprägt, in der heutigen Zeit jedoch ist das Spiel der Kinder vielseitiger und abwechslungsreicher. Neben dem Bewegungsbedürfnis und dem kreativen Spiel sind digitale Medien ebenfalls ein wichtiger Bestandteil kindlichen Lebens, von denen man sie nicht gewaltsam fernhalten soll. Bereits im Grundschulalter wird die Digitalisierung an Schulen eingeführt und gefördert. Die Entwicklung unserer Gesellschaft fordert uns als Erwachsene auf, den Kindern einen sinnvollen Umgang mit Medien zu vermitteln. Die digitalen Medien sind heutzutage schon in keinem Bereich mehr wegzudenken. Gerade im Bereich der MINT-Angebote ist ein solcher Einsatz essenziell. Hierbei werden Zukunftschancen geschaffen und Medienkompetenz erlangt.

Entwicklungsspezifische Aspekte im Umgang mit digitalen Medien

Die visuelle Wahrnehmung, das eigene Handeln und das Wiederholen von Vorgängen sind für Kinder im Alter von 6 – 10 Jahren die nachhaltigsten Formen des Lernens. Im Umgang mit digitalen Medien haben die Kinder die Chance in all diesen Bereichen Inhalte zu erfassen und Sinnzusammenhänge zu erkennen. Es können Interessen geweckt werden durch den gezielten Einsatz von Programmen und Apps, die ansonsten nicht erkannt werden. Allerdings ist es wichtig neben dem Umgang mit Medien einen Ausgleich im sozialen, kreativen, musischen und motorischen Bereich zu schaffen. Im Bereich der Mediennutzung ist eine individuelle Regelung sinnvoll.

Gefahren im Umgang mit digitalen Medien

Unterschiedliche Meinungen, wie

  • Kinder verkümmern und vereinsamen
  • Kinder leben in einer virtuellen Welt und sind realitätsfern
  • Kinder wollen ausschließlich digitale Medien nutzen

dürfen nicht außer Acht gelassen werden.Wir tragen daher die Verantwortung den Kindern einen sinnvollen Umgang zu vermitteln, zu ermöglichen, zu kontrollieren und gegebenenfalls zu reglementieren. Gerade bei Nutzung im Internet ist es wichtig, Kinder anzuleiten, Gefahren aufzuzeigen und die Kinder zu begleiten.

Zielsetzungen für die medienpädagogische Arbeit

  • Grundvoraussetzungen schaffen im Umgang mit digitalen Medien
  • Sinnvolle Nutzung der digitalen Medien im Alltag vermitteln und fördern
  • Chancengleichheit schaffen
  • Neue Lernmöglichkeiten vermitteln und nutzen
  • Förderung der Koordination und Konzentration
  • Förderung der Kooperation und des sozialen Lernens

Praktische Umsetzung im Hort

Im Rahmen unserer Einführung neuer Hortkinder werden Grundvoraussetzungen im Umgang mit digitalen Medien vermittelt. In Kleingruppen besteht die Möglichkeit individuell auf den jeweiligen Wissensstand der Kinder einzugehen, Fragen zu beantworten und auf Risiken hinzuweisen.Ist die Einführung erfolgreich abgeschlossen, erhalten die Kinder ein Zertifikat, welches sie befähigt digitale Medien selbständig und eigenverantwortlich zu nutzen.

Unsere Aufgabe ist es, die Kinder im Umgang mit digitalen Medien zu beobachten und ihnen angemessen Raum und Zeit zu geben das Medium zu nutzen.Die Kinder haben die Möglichkeit an den Tagen, an denen im Hort Hausaufgaben erledigt werden Lernspiele und dazugehörige Apps zu nutzen. An hausaufgabenfreien Tagen dürfen alle von uns zur Verfügung gestellten Medien genutzt werden.

Es gibt einen Plan, in den sich die Kinder, zweimal wöchentlich für je 30min, zur Nutzung der digitalen Medien eintragen können, einmal wöchentlich dürfen sie bei einem anderen Kind zuschauen. Die Kinder stellen sich zur Nutzung selbständig einen Timer und besprechen die Reihenfolge der Nutzung, falls mehrere Kinder spielen möchten.

Das Wlan ist bei den I-Pads ausgeschaltet, da alle Anwendungen offline funktionieren und gezielt ausgesucht wurden. Zeigen Kinder Interesse an bestimmten Bereichen und Themen kann gerne gemeinsam mit einer/m ErzieherIn eine Internetrecherche durchgeführt und bestimmte Themenbereiche bearbeitet werden. Dieses wird von uns angeleitet und begleitet.

Der freie Zugang zum Wlan setzt eine Kontrolle der Inhalte und der Nutzung voraus, die im Hortalltag nicht gewährleistet werden kann.

So erfüllen wir unseren Beitrag zum Jugendschutz und beugen Missbrauch des Mediums vor.

Im Hausaufgabenbereich können die Kinder ihre schuleigenen I-Pads offline nutzen und ihre Hausaufgaben erledigen.

Sollte es nicht möglich sein diese offline anzufertigen, bitten wir darum, die jeweilige Hausaufgabe zuhause zu erledigen.

Die I-Pads der Kinder werden nach der Erledigung von Hausaufgaben direkt wieder in die Schulranzen gepackt, da wir für diese Geräte keine Haftung übernehmen können.

Die Nutzung von Smartwatches im Kinderhort Mainzer Straße ist nicht Teil der Medienpädagogik der Einrichtung. Wir bitten daher den Schulmodus bis Hortende einzustellen. Dies gilt ebenso für die Mitnahme von Smartphones.

Weitere pädagogische Schwerpunkte

Konfliktbearbeitung

Wir leben in einer sozialen Gemeinschaft. Es bilden sich Beziehungen und im Umgang miteinander entstehen Konflikte. Diese Konflikte gehören zu unserem Leben. Wir sehen unsere Aufgabe darin den Kindern einen konstruktiven Umgang damit zu vermitteln. Die theoretische Grundlage für Konfliktbearbeitung im Kinderhort bietet die so genannte Mediation. Die Erzieher*innen sind bei dieser Methode Vermittler zwischen den Parteien und fördern eine für beide gleichermaßen positive Lösung. In unserem Alltag heißt dies: beobachten, sensibel auf Emotionen reagieren und auf Situationen eingehen.

Einen Streit versuchen wir mit den Kindern vor Ort zu lösen oder ziehen uns mit den Beteiligten zurück. Die Individualität, der Entwicklungsstand und das Bedürfnis der Kinder spielen hierbei eine große Rolle. In Gesprächen motivieren wir die Kinder sich gegenseitig zuzuhören, den Standpunkt und die Gefühle des Anderen zu verstehen. Denn nur mit diesem Verständnis ist es möglich Konflikte nachhaltig zu lösen. Die Kinder erhalten mit dieser kontinuierlich durchgeführten Lösungsmethode das Handwerkszeug, um Konflikte eigenständiger und verständnisvoller zu bearbeiten. Nicht jede Konfliktsituation erfordert eine Mediation, jedoch lässt sich der mediative Ansatz in unserem Alltagsleben und den damit verbundenen „kleineren“ Streitigkeiten anwenden.

Körpererfahrung und Gesundheit, Schutzkonzept

Im Alltag des Kinderhortes spielen die Themen Körpererfahrung und Gesundheit eine wichtige Rolle. Die pädagogischen Fachkräfte unterstützen und bestärken die Kinder im bewussten Umgang mit dem eigenen Körper. Der individuelle Entwicklungsstand der Kinder steht hierbei bei allen Bedürfnissen im Vordergrund. In diesem Zusammenhang hat auch die gesunde Ernährung einen hohen Stellenwert. Die qualitativ hochwertige Verpflegung, verbunden mit den unterschiedlichen Ritualen in den städtischen Kindertagesstätten, ermöglicht den Kindern einen bewussten Umgang und ein genussvolles Gemeinschaftserlebnis.

Auch bei der Ernährung erleben die Kinder Rücksichtnahme gegenüber Mitgliedern der Gemeinschaft, die einen besonderen Bedarf haben. So lernen die Kinder, aufeinander zu achten und - bspw. gegenüber Kindern mit einer schweren Allergie oder Nahrungsmittel-intoleranzen - Rücksichtnahme zu üben. In der kindlichen Entwicklung gibt es von Beginn an verschiedene Phasen in denen Kinder Körpererfahrungen und Sexualität erleben. Bereits beim Stillen oder der respektvollen Pflege sammeln Kinder Erfahrungen mit ihrem Körper und den verschiedenen Sinnen. Im weiteren Verlauf der Entwicklung verändern sich diese Phasen bis hin zur Pubertät. Doktorspiele, Küssen, Neugier… in gegenseitigem Einverständnis und das Interesse für die Unterschiedlichkeit der Geschlechterrolle zählt zu dieser Entwicklung dazu.

Die Erzieher*innen bestärken die Kinder in diesem Entwicklungsprozess ihre persönlichen Grenzen und die der anderen Kinder zu erkennen, einander zu respektieren und sich angemessen zu äußern. Im regelmäßigen Austausch mit den Eltern wird der jeweilige Entwicklungsstand des Kindes besprochen. Sollte es zu übergriffigem Verhalten unter Kindern kommen, informieren die pädagogischen Fachkräfte die Eltern und besprechen mit ihnen das weitere Vorgehen. Für die städtischen Kindertagesstätten gibt es hierzu einen übergeordneten Ablaufplan.

Schutzkonzept

Der Anspruch eines Schutzkonzeptes für die Kindertageseinrichtungen der Stadt Ingelheim ergibt sich aus ihrer Verantwortung zum Schutz der ihnen anvertrauten Kinder und aus den gesetzlichen Grundlagen des Bundeskinderschutzgesetzes und des § 8a des SGB VIII (Kindeswohlgefährdungen im Kinder- und Jugendhilfegesetz). Ein Team aus pädagogischen Fachkräften entwickelte ein Konzept, das den Kitas Orientierung gibt und ein einheitliches und verbindliches Vorgehen regelt. Ein Ablaufschema wird ergänzt durch die notwendigen Formulare, Beobachtungs- und Dokumentationsbogen sowie die Kontaktdaten der Kooperationspartner. Mehrere insofern erfahrene Fachkräfte § 8a stehen den Ingelheimer Kindertageseinrichtungen als Ansprechpartner*innen zur Beratung und Unterstützung zur Verfügung.

Im Austausch in den Teams und mit der Fachberatung stehen im Rahmen des Schutzkonzeptes insbesondere folgende Aspekte im Fokus:

-   Was ist zu tun, wenn es Beobachtungen gibt, die auf kindeswohlgefährdende Situationen hinweisen?

-       Wie reflektieren die pädagogischen Fachkräfte in den Kitas ihre eigene Haltung und ihr Verhalten gegenüber den Kindern, setzen sie sich mit herausfordernden Situationen im Alltag auseinander? Werden Grenzen geachtet?

-    Wie gehen die pädagogischen Fachkräfte mit Situationen um, in denen es zu übergriffigem Verhalten der Kinder untereinander gekommen ist?

Es ist uns wichtig, dass die Kinder in einer gewaltfreien und sicheren Umgebung einen achtsamen und vertrauensvollen Umgang miteinander lernen und sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst.

Die Gesamtentwicklung unserer Kinder wird durch alle an ihrem Alltagsleben beteiligten Personen (Eltern, Verwandte, Freund*innen, Erzieher*innen, Lehrer*innen, ...) geprägt. Nur durch eine gute Kooperation können wir den Entwicklungsprozess der Kinder bis zum Ende der Zeit im Kinderhort optimal begleiten. Daher bieten wir jährlich ausführliche Entwicklungsgespräche an.

Bevor die Zeit im Hort endet besprechen wir mit den Eltern den Übergang in den neuen Lebensabschnitt. Darüber hinaus sind wir telefonisch, zu vereinbarten Terminen oder zwischen „Tür- und Angel“ für die Anliegen der Eltern da. Im Rahmen unserer Kompetenzen versuchen wir die Eltern zu unterstützen, zu beraten oder gegebenenfalls weiter zu verweisen.

Beschwerdemanagement

Bei Kritik und Anregung wünschen wir uns einen direkten Austausch mit den betroffenen Eltern. Falls dies aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich ist vermittelt der Elternausschuss.

Jedes Jahr im September/Oktober findet eine Elternversammlung statt, bei der feststehende Termine besprochen werden und der Elternausschuss gewählt wird. Der Elternausschuss steht den pädagogischen Kräften des Horts beratend und unterstützend zur Seite. Allgemeine Informationen und Termine werden in Form von Elternbriefen ausgeteilt.

Kita-Beirat

Es soll zusätzlich ein Kita-Beirat installiert werden. Nähere Informationen werden nach einer Klärung eingefügt.

Zusammenarbeit mit der Schule und anderen Institutionen

Wir stehen mit den betreuenden Lehrer*innen der Kinder und den Schulsozialarbeiter*innen in gutem Kontakt und tauschen uns in regelmäßigen Abständen aus. Ebenso findet sowohl auf Leitungsebene, als auch auf Erzieher*innen-Ebene ein Austausch zwischen den Ingelheimer Einrichtungen statt. Pädagogische Neuerungen, Aufnahmekriterien, bedarfsgerechte Öffnungszeiten und Fortbildungsplanung finden in diesem Rahmen Platz.

Zum Wohle des Kindes unterstützen wir auf Wunsch den Kontakt zu Ärzt*innen, Ämtern, Erziehungsberatungsstellen und Vereinen.  

Kooperation mit der Raule-Stiftung "Kleine Füchse"

Hierfür sind alle Erzieher*innen im Hort von der Raule-Stiftung geschult, erkennen Kinder mit besonderen Begabungen, gehen individuell auf sie ein und fördern sie.

Partizipation

Der Begriff der Partizipation (lat. particeps = teilhabend) bezeichnet grundsätzlich verschiedene Formen von Beteiligung, Teilhabe und Mitbestimmung. Partizipation in Kindertageseinrichtungen ist die altersgemäße Beteiligung der Kinder am Einrichtungsleben im Rahmen ihrer Erziehung und Bildung. Die Kinder bringen in einem von Wertschätzung geprägten Dialog sich und ihre Ideen, Meinungen Empfindungen und Sichtweisen ein und beeinflussen aktiv ihren Alltag. Nach §9 > SBGVIII ist „die wachsende Fähigkeit und das wachsende Bedürfnis des Kindes oder Jugendlichen zu selbstständigem, verantwortungsbewusstem Handeln (…) zu berücksichtigen“:1

Redaktion kindergarten heute (2023): Partizipation. https://www.herder.de/kiga-heute/fachbegriffe/partizipation

 

Im Kinderhort Mainzer Straße wird Partizipation im Alltag gelebt. Nicht nur an Freitagen findet dies im Rahmen unserer Kinderkonferenz Platz. Die Kinder beteiligen sich aktiv an der Alltagsgestaltung im Freispiel oder in den Ferien, treffen eigene Entscheidungen innerhalb der Rahmenbedingungen und werden angeleitet ihre Meinungen zu vertreten. Wir begleiten die Kinder und entwickeln die Ideen und Vorschläge gemeinsam weiter und dienen den Kindern als Möglichmacher für ihr Vorhaben.

Die Kinder erfahren auf diese Weise, dass ihre Meinungen und Ideen wichtig sind, und sie sich aktiv beteiligen können.

Gerade für den weiteren Lebensweg der Kinder ist dies ein wichtiger Bestandteil in ihrer Entwicklung.

Im Kinderhort Mainzer Straße können sich die Kinder in den verschiedenen Bereichen ausprobieren und diesbezüglich weiterentwickeln.

Gerade in den Kinderkonferenzen übernehmen die Kinder gerne die Rolle der Gesprächsführung, Moderation oder aktiven Teilnahme. Sie stärken so ihr Selbstbewusstsein und vertreten ihre Meinung vor anderen. In diesem geschützten Rahmen erleben sie Toleranz, Akzeptanz, Empathie und Rücksichtnahme. Die Kinder erleben die Wichtigkeit ihrer eigenen Meinungen, Wünsche und Gedanken. Im Zusammenleben im Kinderhort wird  gefördert, dass die Kinder gemeinsame Entscheidungen treffen und Kompromisse eingehen können, und sich für ihre Bedürfnisse einzusetzen.

Es entsteht eine Verbindlichkeit die den gruppendynamischen Prozess positiv beeinflusst.

Ferien im Kinderhort

Die Ferien im Kinderhort Mainzer Straße sind eine besondere Zeit.

Bereits im Vorfeld entwickeln wir ein abwechslungsreiches Ferienprogramm, bei dem die Wünsche und Interessen der Kinder berücksichtigt werden.

Um dies gut und durchdacht planen zu können, findet im Vorfeld eine Teilnahmeabfrage statt.

Um 7.30 Uhr öffnet der Kinderhort an den Ferientagen. Die Kinder können eine eigene Lunchbox zum Frühstücken mitbringen und je nach Bedürfnis bis 9.30 Uhr frühstücken. Mittwochs bieten wir um 9 Uhr ein gemeinsames Frühstück an.

Um 12.30 Uhr gibt es ein gemeinsames Mittagessen.

Gerade in den Ferienzeiten haben wir die Möglichkeit mit den Kindern gemeinsam zu kochen und zu backen, und führen Kinder so an lebenspraktische Bereiche heran. das Thema gesunde Ernährung findet gerade in diesem Rahmen besonderen Platz.

Je nach Programmpunkt finden Aktivitäten im Haus oder außerhalb des Kinderhortes statt.

Das Ferienprogramm hängt aus, so dass die Kinder über die einzelnen Aktionen informiert sind. Finden Ausflüge statt informieren wir die Eltern gesondert.

Um 17 Uhr schließt der Kinderhort.